Projekt


  • Welche Idee verbirgt sich hinter nemo?

    Nachweislich lesen Schulkinder immer weniger – und gehen weniger in die Natur. Digitale Medien bestimmen ihren Alltag. Doch alle Kinder verfügen über literarische Bildung. Denn jedes Kind - ob büchernah oder bildungsfern - schaut gern Filme, kennt sich aus mit seinen Lieblingsgestalten und -geschichten. Wir sehen in dieser Geschichten-Kompetenz einen versteckten Schatz an Wissen und Literalität, den wir mit nemo bergen und mehren wollen. Ein Animationsfilm dient deshalb als Türöffner für die Kinder. Die Tatsache, dass sie diesen oder ähnliche Filme bereits kennen – ihr Wissen also Anerkennung findet und nicht als „trivial“ abgetan wird – stärkt ihr Selbstbewusstsein. Gleichzeitig schaffen wir damit eine Situation, in denen die Kinder ohne Zwang, dafür mit Neugierde und Lust zum Buch greifen und selbständig forschen. Schließlich baut der Film auch eine Brücke zur realen Natur und zur heimischen Tierwelt, wenn die Kinder in der „Schulhofwildnis“ echte Tiere entdecken.

    In Modell Workshops wurden mit dritten und vierten Klassen die Inhalte in der Praxis durchgeführt, erprobt und mit den neuen Erfahrungen optimiert, die nun alle in diese Webseite münden. Im Bereich Selbermachen können nun interessierte Lehrer*innen auf die Daten zugreifen und einen fächer- und kompetenzübergreifenden Unterricht gestalten.

    Das Projekt nemo wurde von Beginn an durch die Stiftung Naturschutzfonds finanziert sowie inhaltlich begleitet.

  • Die Erfahrung aus den Modellworkshops zeigte, dass mit Viertklässlern intensiveres Arbeiten möglich ist, Drittklässler mehr Kreatives und Bewegung „brauchen“. Doch war bei beiden Altersgruppen war sehr motiviertes, konzentriertes, diszipliniertes Arbeiten zu beobachten. Die Jungen und Mädchen in der Pilotphase gaben alle an, gerne draußen zu sein, aber eher wenig Zeit dafür zu haben. Viele lesen regelmäßig, zum Teil aber eher unfreiwillig als „Hausaufgabe“. Nahezu alle nutzen Apps, Games und youtube, wenn noch nicht am eigenen Handy, dann am Tablet der Familie.

    Es bestand ein überraschend großes Interesse an guten Romanen, und Comics und ganz besonders an außergewöhnlichen Sachbüchern. Laut der Lehrerinnen waren die Kinder glücklich darüber, dass die Bücher noch eine Zeit lang zum Lesen und Blättern in der Klasse blieben.

    Die Medienkompetenz der Kinder wird bei diesem Projekt vor allem dadurch geschult, dass sie lernen, zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu unterscheiden. Indem sie die stark vermenschlichten, Filmtiere mit realen Tieren vergleichen, begreifen Sie, wodurch die Sympathien der Zuschauer gelenkt werden. Generell wird das Bewusstsein dafür geschärft, dass Medien nicht unbedingt die objektive Wahrheit vermitteln und mediale Inhalte immer auch hinterfragt werden sollen. Dies gilt für die Animationsfilme ganz offenkundig, indirekt aber auch für Fernsehen, Youtube oder Netflix.

    BNE und Umweltbildung passiert beim Projekt aktiv und unmittelbar. Die Kinder sind mit Eifer dabei, auf dem Schulhof auf Entdeckungsreise zu gehen und Tiere zu suchen. Sie sind in ihrem ureigensten Lebensraum unterwegs, eignen sich ihn aber nochmal ganz anders an. Interessant ist es zu beobachten, dass die gefunden Tiere sofort wie „Persönlichkeiten“ behandelt werden. Eine unmittelbare Folge der Filmerfahrung, die zeigt, dass die Animationsfilme die Kinder auch für die „richtige“ Natur öffnen.

nemo steht für


n atürlich

e motional

m edial

o riginell


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