Truthühner – auch Wildtruthuhn genannt – sind die größte Art von Hühnervögeln. Wild leben sie in Steppen, an Waldrändern und in lichten Wäldern in Mittel- und Nordamerika. Sie verstecken sich in dichtem Unterholz, bauen ihre Nester auf dem Boden und suchen ihre Schlafplätze teilweise auf Bäumen. Obwohl Truthühner gut fliegen können, laufen sie lieber. In freier Natur verbringen sie die Hälfte des Tages damit, Futter zu suchen: Samen, Pflanzen, Insekten und Würmer. Ihre gesellschaftlichen Regeln sind kompliziert: im Winter teilen sie sich in Gruppen von Hennen und Hähnen auf, mehrere hundert Tiere sind das dann. Zum Eierlegen teilen sich die Hennen in kleine Nistgruppen auf, danach leben wieder alle zusammen. Truthühner wurden wohl schon von indianischen Völkern domestiziert und sind die Stammform des Haustruthuhns, der Pute. Sie wird heute vor allem in Massentierhaltung gehalten. Oft leben mehrere tausend Tiere in riesigen Ställen. Sie werden auf ein großes Stück Brustfleisch – die Putenbrust ist beliebt – hin gezüchtet und wiegen am Ende oft das fünffache eines Wildtruthuhns. Das ist schädlich für Knochen, Sehnen und Muskeln. Oft sind die Tiere in den Ställen sehr krank und erhalten zahlreiche Medikamente.
Wilde Truthühner waren lange Zeit sehr selten und bedroht. Nach verschiedenen Schutzmaßnahmen gibt es wieder einige Millionen. Ob wild oder domestiziert: besonderes die männlichen Tiere, die Hähne, empfinden wir Menschen als unästhetisch: an ihren Köpfen hängt ein langer, runzeliger Lappen. Aber für die weiblichen Truthühner ist gerade dieser schrumpelige Anhang wichtig. Wenn der Hahn einen besonders langen und roten Lappen hat, wirkt er gesund und stark, dadurch wird er für die Henne attraktiv als Fortpflanzungspartner.